Schmerzprobleme lösen Teil 1

Naturheilkundliche Ratschläge aus der Landarztpraxis

In meinem Referat über die theoretische Lösung des Schmerzproblems habe ich darauf hingewiesen, dass Schmerzen nach naturheilkundlicher Ansicht durch Toxine ausgelöst werden. In der Praxis muss man nun diese Toxine erkennen, ihre Entstehungsursache herausfinden und sie beseitigen. Dabei muss man zumindest zwei Wege zur Eliminierung beschreiten:

  1. die allgemeine Mesenchymreinigung oder Bindegewebsentschlackung sowie
  2. die Lokaltherapie am Ort des Schmerzes.

Nur wenn wenigstens diese beiden Therapiezweige zur Anwendung kommen und man darüber hinaus den Entstehungsmodus der Toxine findet und beseitigt, kann man davon ausgehen, dass man das Schmerzproblem lösen kann.

Die Allgemeine, den ganzen Körper betreffende Mesenchymentschlackung hilft bereits in vielen Fällen zur Schmerzlinderung, manchmal auch zur Schmerzbefreiung. Deswegen ist sie von übergeordneter Bedeutung. In der schulmedizinischen Schmerztherapie wird sie fast völlig vernachlässigt. Ohne Mesenchymentschlackung gibt es aber keine dauerhafte Schmerzbefreiung.

Nach oder neben der Allgemeintherapie muss die lokale Schmerzbehandlung eingesetzt werden. Sie ist zweitrangig, aber sehr häufig notwendig. Selten sollte sie als Monotherapie eingesetzt werden, evtl. in akuten Fällen (z.B. Sportunfall). Die allgemeine Mesenchymentschlackung sollte immer im Vordergrund stehen. Deswegen ist auch die Homotoxinlehre von Reckeweg so wichtig, weil sie die Einlagerung von Toxinen als wesentliche und Hauptursache der meisten Krankheiten erklärt. Menschen, die öfter Kuren durchführen, regelmäßig Sport treiben, sich einigermaßen gesund ernähren, einen gesunden, weitgehend unbelasteten Schlafplatz haben und optimistisch eingestellt sind, haben meist auch eine deutlich geringere Mesenchymbelastung und reagieren viel schneller auf naturheilkundliche Schmerztherapie als der Großteil unserer Bevölkerung.

Was eine Verschlackung ist, wie sie im Bindegewebe entsteht und welche Störungen sie hervorruft, wurde bereits vor Jahrzehnten von so bekannten Forschern wie Pischinger/Wien, Junge-Hülsing/Münster und Heine/Baden-Baden dargestellt und durch zahlreiche Untersuchungen untermauert. Dieses Gebiet ist sicherlich weitgehend erforscht und abgesichert. Jegliche Diskussion über den Begriff der „Verschlackung“ sollte die entsprechenden Forschungsergebnisse berücksichtigen. Wir fangen an mit der Homotoxinlehre nach Reckeweg. Darin wird grundsätzlich die Entstehung und Beseitigung akuter und chronischer Erkrankungen erklärt. Nach Reckeweg werden fast alle Krankheiten durch Homotoxine, also Menschengifte, ausgelöst. Die Ausscheidung dieser Gifte führe dann zur Gesundheit.

Ich habe weiter unten eine Reihe von Fallbeispielen angeführt. Bei fast allen diesen Patienten wurde zuerst eine allgemeine Mesenchymentschlackung durchgeführt. Deswegen haben sie später auf die Lokaltherapie positiv reagiert. Nur ein Patient, der bereits seit Jahren sehr gesundheitsbewusst lebt, war mit einer einmaligen Lokaltherapie auf Dauer beschwerdefrei (Fallbeispiel Nr. 5).

Ein wesentlicher Teil der Ausscheidungstherapie ist das Zulassen oder Auslösen akuter Erkrankungen, z.B. Grippe, akute Infekte usw. soweit sie nicht ein gefährliches Stadium erreichen. Es ist bekannt, dass der Psychiater Wagner von Janregg vor ca. 80 Jahren durch künstliche Auslösung einer Malaria die progressive Paralyse (Neurolues) geheilt hat. D.h. dass eine schwere akute Erkrankung eine schwere chronische Erkrankung beseitigen konnte. Auch das Ausheilen von Krebs über akute Erysipele wurde beschrieben.

Fallbeispiel 1:

Eine 78jährige Frau wurde jahrelang mit wechselndem Erfolg wegen einer sehr schmerzhaften Polymyalgie behandelt. Eines Tages trat ein hochakutes Erysipel des li Beines auf. Sie wurde anfangs stationär mit hohen Dosen Antibiotika, nach der Entlassung 5 x mit je 6 Blutegeln über einen Zeitraum von 10 Wochen behandelt. Mit Verschwinden auch der letzten Reste des Erysipels waren auch die Polymyalgieschmerzen verschwunden (Nachbeobachtung bisher 3 Jahre).

Das Resummee:

Nach meinen persönlichen Erfahrungen ist die Theorie von Reckeweg grundsätzlich richtig. Es ist nur z.T. sehr schwierig, akute Krankheiten zuzulassen, weil die Patienten darunter leiden und die damit verbundenen Beschwerden selten geduldig tolerieren, und weil wir uns zweitens in ein juristisch sehr problematisches Terrain begeben, wenn wir eine akute Krankheit nicht schnellstens stoppen (Husten, Durchfall, Erbrechen, Fieber). Wir sitzen also mit unserer gutgemeinten Ausleitungstherapie häufig in der Klemme. Also müssen wir nach Alternativen suchen, die weder gefährlich noch für den Patienten schwer zu ertragen sind

  1. Die alten Heilpraktiker, die sich mit ihrer Arbeit oft einen hervorragenden Ruf erarbeitet haben, haben für ihre Diagnostik neben vielem anderen auch die bei Ärzten bis heute verpönte „Iris-Diagnostik“ angewandt. Auch wenn man heute nicht mehr von Iris-Diagnostik, sondern lieber von Hinweisen aus der Iris spricht, ist diese Methode in ihrer Aussagefähigkeit hinsichtlich anlagebedingter Schwächen m.E. bisher unübertroffen. Denn man sieht in wenigen Sekunden Schwächen der Leber, der Niere, des Pankreas und der Darmmotorik neben vielen anderen. Eine Organschwäche bedeutet immer ein schwaches Glied im Zusammenwirken der verschiedenen Organfunktionen. Denn die Belastungsfähigkeit richtet sich im Allgemeinen nach dem schwächsten Teil einer Kette oder eines Verbundes.

Wenn man nun Schwächezeichen von Leber, Niere usw. in der Iris entdeckt, dann ist es kein schwieriger Gedankenschluss, diese geschwächten Organe auch in die jeweilige Therapie mit einzubeziehen, völlig Unabhängig von dem zu behandelnden Hauptkrankheitsbild. Denn eine schwache Leber wird auch die Therapie eines rheumatischen Geschehens, einer Infektanfälligkeit, einer Allergie oder einer chronischen Müdigkeit negativ beeinflussen. Wenn ich also einen Therapieerfolg haben will, dann muss ich die jeweiligen Organschwächen in meinem Gesamtkonzept mit berücksichtigen. Dann ist die Erfolgsrate wesentlich höher als bei der Nichtberücksichtigung.

Leber, Niere, Darm und in gewisser Weise auch das Pankreas sind wichtige Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane. Die können gar nicht genug gefördert und unterstützt werden. Aber genau dieser Punkt fehlt in vielen naturheilkundlichen Behandlungskonzepten. Es reicht eben nicht, bei einer Herzinsuffizienz nur Crataegus oder andere Herzmedikamente zu geben. Damit stützt man zwar ein Organ, aber eben nicht den Organverbund, zu dem eben auch alle anderen geschwächten Organe gehören. Wir naturheilkundlichen Ärzte sind leider oft immer noch auf unser Hauptorgan eingestellt und sehen dann unter Umständen nicht den Gesamtaspekt.

Die meisten Komplexhomöopathika sind andererseits so zusammengestellt, dass mit einem Präparat mehrere Organe angeregt werden. Dies ist zwar nicht im Sinne der klassischen Homöopathie und vielleicht auch nicht im Sinne Hahnemanns. Es erleichtert aber die tägliche Arbeit enorm und ist deswegen in der heutigen Praxistätigkeit unter Zeitdruck auch angemessen. Die alten Heilpraktiker wussten um diese Zusammenhänge und haben deswegen die Komplexmittel auch entsprechend entwickelt (denn die meisten der Komplexmittelserien sind von Heilpraktikernent wickelt worden). Es geht letztlich darum, schon in der einfachsten Medikation die Organschwächen zu berücksichtigen und entsprechend gegen zu steuern. Die Toxinausleitung wird dadurch sicherer, der Erfolg eher erreichbar.

  1. Die Darmsanierung was hat der Darm mit z.B. einer Gonalgie, einer Trigeminusneuralgie, einem Tennisellbogen zu tun? Sehr viel! Die unerkannte und ungelöste Darmstörung ist meist die Hauptquelle der Toxinbildung. Deswegen müssen wir einem gesunden Darm, also auch der Darmsanierung, unsere aller größte Aufmerksamkeit widmen. Nur so viel lässt sich im Kapitel Ausleitung über den Darm sagen, daß sowohl eine tägliche, möglichst regelmäßige, unproblematische Stuhlentleerung notwendig als auch eine mehrmalige Colon Hydro Therapie sinnvoll sind. Regelmäßige Ausscheidung ist der erste und beste Weg zur Gesunderhaltung oder Wiederherstellung.

Aber das Kapitel Darm und Darmsanierung ist damit noch längst nicht abgeschlossen, denn die erfolgreiche Schmerztherapie hängt ganz entscheidend mit einer Normalisierung und Optimierung unserer gesamten Verdauungstätigkeit zusammen. Die Grundlagen dafür hat vor fast 100 Jahren Franz Xaver Mayr geschaffen. An seinen Forschungsergebnissen müssen wir uns orientieren, wenn wir bei chronischen Krankheiten, auch in der Schmerztherapie, Erfolg haben wollen. Doch darüber wird genauer in einem späteren Teil dieses Referates berichtet.

  1. Die Anregung des Lymphflusses: Leider gibt es, soweit ich weiß, keine praxisrelevante Methode, mit der man den Lymphfluß messen könnte. Trotzdem scheint es so zu sein, dass der Geschwindigkeit und dem ungestörten Fluss der Lymphe eine große Bedeutung zukommt! Die Wirkung der Lymphdrainage lässt sich sonst nicht erklären.

Nun kann man nicht dauernd bei chronisch Schmerzkranken Lymphdrainagen durchführen lassen. Kosten, Zeitumfang und nur allmähliches Eintreten einer Therapiewirkung sind hemmende Faktoren. Es gibt aber dazu eine bewährte Praxisalternative: das Schielefußbad mit anschließender Fußreflexzonenmassage. In meiner Praxis hat sich seit nunmehr 23 Jahren diese Kombination bei fast allen chronisch kranken Patienten außerordentlich gut bewährt. Zeit-, Kostenaufwand und Erfolg stehen in einem sehr günstigen Verhältnis.

Über das Fußbad wird Wärme zugeführt und die allgemeine Durchblutung angeregt. Chronisch Polyneuropathie, bei der anscheinend degenerative Veränderungen der Nerven die Hauptursache der Schmerzen sind. Aber die Polyneuropathie ist nur ein Teilaspekt der chronischen Schmerzzustände. Möglicherweise ist die orthomolekulare Therapie mit hohen Dosen von Vitaminen, Spurenelementen und Aminosäuren bei diesem Krankheitsbild erfolgreich. Denn di e oben geschilderte allgemeine Schmerztherapie hilft bei diesen besonderen Leiden leider sehr wenig.

In diesem Artikel habe ich in kurzer Form die m.E. wesentlichen theoretischen Grundlagen der Schmerztherapie beschrieben. In einem späteren Artikel möchte ich auf die Umsetzung in der täglichen Praxis eingehen.

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