Akne – Die Haut als Kläranlage

„Streuselkuchen“ gehört wohl noch zu den netteren Bezeichnungen, mit denen Jugendliche, die an Akne leiden, leben müssen. Als hätten sie es nicht ohnehin schon schwer genug: Die Hormone spielen verrückt, das andere Geschlecht wird unversehens interessant und an Hals, Oberkörper und im Gesicht sprießen die roten, oftmals eitrigen Knoten. Die Folge: Viele Betroffene schämen sich für die Pickel, experimentieren mit diversen Mittelchen aus der Werbung und würden sich am liebsten zu Hause verkriechen.
Im schlimmsten Fall entstehen dabei auch noch tiefe Narben. Dass die so genannte Akne vulgaris eng mit der Hormonentwicklung in dieser schwierigen Lebensphase zusammen hängt, darüber sind sich die Experten einig. Doch warum leiden dann nicht alle Heranwachsenden daran?

Dr. Jürgen Freiherr von Rosen, Leiter der naturheilkundlich orientierten Schlosspark-Klinik in Gersfeld (Rhön), hat nach Erklärungen geforscht. Seiner Auffassung nach hängt die Akne eng mit der Verdauung zusammen, sie sei quasi eine „körpereigene Ausscheidungstherapie“. Man müsse, so Dr. von Rosen, die Akne als Versuch des Körpers ansehen, belastende Stoffe los zu werden. Doch was tun, wenn der Organismus sein größtes Organ als eine Art Kläranlage missbraucht?

Zunächst versucht Dr. von Rosen die Ursachen zu klären, die die Haut seiner Ansicht nach zur entzündeten Hügellandschaft werden lassen: Bei der Verdauung entstehen, so der Klinikchef, durch Gärung
und Fäulnis Giftstoffe, die grundsätzlich auf natürlichem Weg ausgeschieden würden. Wenn dieser allerdings versperrt sei, wenn der Darm also die mit der Nahrung aufgenommenen Stoffe nicht richtig
verarbeiten könne, würden sich diese eben einen anderen Ausgang suchen: die Haut.

„Bei den Menschen sind auch die Verdauungskräfte unterschiedlich stark, genauso wie die Muskelkräfte“, so Dr. von Rosen. Daher ist die Therapie für ihn nahe liegend: Man dürfe Nahrung nur in der Menge, Form und Zusammensetzung aufnehmen, die der Darm gerade noch bewältigt.

Dabei müssten die individuellen Fähigkeiten und Stärken berücksichtigt werden. „Wir dürfen ihn nicht überstrapazieren“, so der Naturheilkundler. Unter diesem Aspekt beurteilt der Mediziner die Therapie mit Hormonen, wie etwa der Antibaby-Pille, die bei Akne häufig verschrieben wird, oder mit Antibiotika, als „durchaus fragwürdig“. Der Grund: Damit würden eben nicht die Ursachen der Erkrankung behandelt.

Vielmehr empfiehlt er, eventuell mit ärztlicher Hilfe, die anderen Ausscheidungswege, wie Darm, Leber und Niere zu öffnen. Denn dann „wird der Ausscheidungsweg Haut“ nicht mehr benötigt. Als Indiz für seine Theorie führt Dr. von Rosen die so genannte Dioxin-Akne an. Nach dem verheerenden Giftunfall von Seveso 1978 litten viele Betroffene unter dieser gravierenden und besonders entstellenden Form der Akne. Daran erkenne man, so von Rosen, dass die Belastung durch andere Gifte verstärkt werde. Amalgam könne ebenfalls für die Pickel verantwortlich sein.

Für ein Phänomen allerdings, das die Wissenschaftler in diesem Zusammenhang beschäftigt, hat der Klinikchef keine endgültige Erklärung: Warum tritt Akne nur in der oberen Körperhälfte auf? Seine Vermutung: Möglichweise liege dies daran, dass das Kind im Mutterleib meist mit dem Kopf nach unten liege. Wenn das Fruchtwasser schon belastet sei, zum Beispiel durch Krankheit oder Abwehrschwäche der Mutter, dann könne diese Belastung leicht auf das ungeborene Kind übertragen werden. Und zwar aufgrund der Schwerkraft mehr im unteren Bereich, wo sich Kopf und Brust befinden.

Allerdings, so Dr. von Rosen, müsste diese Theorie durch exakte, länger andauernde Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen Geburtslage und später auftauchender Akne erhärtet werden. Für eine „plausible Erklärung“ hält er sie allemal.

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